Zur Erleichterung der Übergangsphase zwischen Kindertagesstätte und Jugendhaus lädt der Jugendtreff Norden die Kindertagesstätten der Region, zu Beginn eines jeden Schuljahres erneut, in die Jugendhäuser ein, um die Räumlichkeiten, das Personal und den pädagogischen Ablauf kennenzulernen.
Neben diesen Kennenlernnachmittagen wurde, im vergangenen Schuljahr, aber auch gezielt an einem kleinen Projekt gearbeitet. Das Thema dieses Mini-Projektes konnten die Kinder frei wählen, angepasst an ihren Interessen und Bedürfnissen. Erschreckend war, dass die Mehrzahl der kooperierenden Kindertagesstätten das Thema „Mobbing und Gewaltprävention“ wählte, da die Kinder regelmäßig im Alltag mit entsprechender Thematik konfrontiert wurden. Die Methode, um dieses Thema aufzugreifen, konnten die Kinder ebenfalls frei wählen, was wiederum zu drei sehr unterschiedlichen Projekten führte.
Die Kindertagesstätte aus Ulflingen nutzte überwiegend das Improvisationstheater um besagte Thematik anzugehen. Es wurden Mobbing-Situationen nachgespielt, um die Kinder einerseits handlungsfähiger zu machen, sie andererseits über mögliche Hilfemaßnahmen und Kontaktpersonen zu informieren. Auch wurden diese Situationen inszeniert um über Präventionsmaßnahmen zu sprechen und gegebenenfalls solche Situationen zu vermeiden. Dieses Improvisationstheater wurde von den Jugendlichen aus dem Jugendhaus begleitet und auch der anschließende Austausch erfolgte zwischen den Kindern, Jugendlichen und Erzieher*innen. Die Jugendhausmitglieder dienten dabei als Vorbild und stärkten das Selbstbewusstsein der Kinder.
In Hosingen wurde diese Thematik ganz anders aufgegriffen. Hier wurden einmal monatlich unterschiedliche Workshops zu besagtem Thema angeboten. Anders als in Ulflingen waren bei diesen Aktivitäten keine Jugendliche des Jugendhauses impliziert. Lediglich das Erzieherteam aus dem Jugendtreff Norden war involviert und leitete die unterschiedlichen Übungen und Aufgaben. Entsprechend konnten die Kinder der Kindertagesstätte das Personal aus dem Jugendhaus Hosingen kennenlernen aber auch die pädagogische Handhabung von jugendrelevanten Themen in Erfahrung bringen. Begonnen wurde das Projekt mit dem gemeinsamen Ausarbeiten von Verhaltensregeln, die anschließend von allen Projektteilnehmern unterzeichnet wurden. Im Anschluss wurden unterschiedliche Kooperationsspiele gemacht sowie diverse Übungen zur Gewaltprävention durchgeführt. Besonders interessant war der Gewaltbarometer, wo die Kinder unterschiedliche Situationen beurteilen mussten und dabei sehr kontroverse Meinungen äußerten. Anschließend an die Aufgaben wurden diese reflektiert und darüber diskutiert. Eine besonders interessante Erfahrung in diesem Zusammenhang war die Feststellung, dass die Kinder sehr oft auf Gewalt zurückgreifen um eine Konfliktsituation zu lösen, ohne sich Gedanke über mögliche Alternativen zu machen.
In Clerf hingegen wurde zunächst über das Thema Mobbing und insbesondere Cybermobbing gebrainstormt, dies indem große Flipchartblätter angefertigt wurden. Auch in Clerf waren die Jugendhausmitglieder in das Projekt involviert und halfen den Kindern beim Anfertigen der Plakate. Ähnlich wie in den beiden anderen Projekten wurden Situationen thematisiert und über mögliche Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Endprodukt dieses Projektes waren jedoch Sticker, die die Kinder selbst herstellten, um über die Thematik zu informieren und nicht das tägliche Geschehen zu tabuisieren.
Trotz drei unterschiedlicher Herangehensweisen waren die Ziele für alle drei Projekte gleich. Das Thema Mobbing und Gewalt thematisieren, die Kinder sensibilisieren dies durch eine altersgerechte Informationsarbeit, sowie Präventionsmaßnahmen erarbeiten, um mögliche Gefahrensituationen zu vermeiden.
